Moderne Technologien zur Vermeidung von Unfällen im Lager

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Unfälle im Lager passieren oft in Sekundenbruchteilen – an Kreuzungen, in Kurven, beim Rückwärtsfahren oder beim Ein- und Auslagern in der Höhe. Wie wir im Beitrag „Gefahren im Lager erkennen und minimieren“ gezeigt haben, sind Risikoquellen vielfältig: eingeschränkte Sicht, Zeitdruck, menschliche Fehlentscheidungen. Die gute Nachricht: smarte Sicherheits- und Assistenzsysteme erkennen Gefahrenlagen frühzeitig, reagieren automatisch oder warnen punktgenau – und machen so den Unterschied zwischen Beinahe-Unfall und sicherer Routine.

In diesem Beitrag zeigen wir, wie moderne Safety-Tech die Sicherheit in der Intralogistik auf ein neues Niveau hebt – und wie einzelne Lösungen sich zu einer integrierten Sicherheitsarchitektur verbinden lassen.

Wer einen schnellen Überblick zu digitaler Prävention sucht, findet ergänzend unseren Leitfaden „Sicherheit im Lager: smart & vernetzt“ – dort erläutern wir, wie Sensorik, Daten und Prozesse zusammenspielen.

1. Rückblick auf die Problemstellung: Sicherheit in der Intralogistik

Im Tagesgeschäft der Lagerlogistik treffen hohe Taktung, enge Wege und ein heterogener Verkehr aus Staplern, Routenzügen und Fußgängern aufeinander. Klassische Maßnahmen – Markierungen, Spiegel, Schulungen – sind wichtig, reichen aber allein oft nicht, weil sie im entscheidenden Moment keine Echtzeitunterstützung bieten.

Unser vorangegangener Beitrag „Gefahren im Lager erkennen und minimieren“ hat die Hotspots beleuchtet: Kreuzungen/Engstellen, Kurvenfahrten, Rückwärtsmanöver, Lastaufnahme und Hochregalzonen. Genau auf diese Szenarien zielen moderne Assistenzsysteme – mit Sensorik, KI und Aktorik, die vorausschauend warnen oder eingreifen.

Zielbild: Von reaktiver Gefahrenabwehr hin zu proaktiver Prävention – messbar in weniger Beinahe-Unfällen, geringeren Sachschäden, höherer Verfügbarkeit und einem sicheren Arbeitsumfeld.

2. Intelligente Lösungen: Der technologische Fortschritt

Die neue Generation von Safety-Tech verknüpft optische, akustische und haptische Warnungen mit kontextsensitiven Eingriffen in die Fahrzeugdynamik. Entscheidende Merkmale:

  • Echtzeit-Erkennung von Personen, Fahrzeugen und Objekten – auch durch KI-gestützte Kameras.
  • Automatische Anpassung fahrdynamischer Parameter (z. B. Geschwindigkeit in Kurven).
  • Zonenbasierte Sicherheit mit präziser Lokalisierung von Menschen und Flurförderzeugen.
  • Guided Handling an der Last, um Fehlpositionierungen und Kollisionen zu vermeiden.

Der Mehrwert: weniger Unfälle, höhere Produktivität und stabile Prozesse – denn Sicherheit ist nicht nur Pflicht, sondern auch ein Wirtschaftlichkeitsfaktor.

Praktische Handlungstipps für den Alltag haben wir im Ratgeber „Staplerunfälle vermeiden: 10 Tipps für mehr Sicherheit“ gesammelt. Der Beitrag ergänzt die Technologien um wertvolle Tipps.

3. Produkte im Anwendungskontext

Im Folgenden stellen wir fünf Lösungen vor, die konkrete Risikosituationen adressieren und sich sinnvoll ergänzen. Jede Überschrift verlinkt direkt zur Produktseite im Shop von Logistik XTRA – für Details, Varianten und Beratung.

3.1 Gefahrsituationsanzeige (GSA)

Problem: An Kreuzungen, Toren und undurchsichtigen Engstellen kommt es häufig zu Beinahe-Kollisionen – vor allem, wenn Fußgänger und Stapler zeitgleich passieren.

Lösung: Die GSA setzt auf klare visuelle Signale (z. B. Lichtleisten, Projektionspiktogramme) und logische Trigger aus Sensorik oder Verkehrsfluss. Sie warnt situativ, ohne Fahrer und Fußgänger mit Daueralarmen zu ermüden.

  • Intuitive Frühwarnung – dort, wo die Sicht eingeschränkt ist.
  • Bessere Verkehrssteuerung – die Anlage „moderiert“ Begegnungen.
  • Schnelle Nachrüstbarkeit – für neuralgische Punkte im Bestand.

3.2 Linde Curve Assist

Problem: Kippunfälle in Kurven entstehen durch zu hohe Geschwindigkeit oder falsche Beladung – oft in hektischen Situationen.

Lösung: Linde Curve Assist reduziert die Fahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit von Lenkwinkel und Fahrsituation automatisch. Der Fahrer bleibt Herr der Lage, bekommt aber aktive Unterstützung in kritischen Momenten.

  • Automatische Geschwindigkeitsanpassung in Kurven.
  • Schutz vor Instabilität und Kippmomenten.
  • Mehr Fahrsicherheit, insbesondere bei wechselnden Fahrern und Schichten.

Weitere Ansätze zur Reduktion von Staplerunfällen finden Sie im Beitrag „10 Tipps für mehr Sicherheit“. Technik und Verhalten ergänzen sich dort ideal.

3.3 KI-Kamera Linde Reverse Assist Camera

Problem: Beim Rückwärtsfahren ist das Sichtfeld begrenzt; Personen oder Gabelspitzen bleiben oft „unsichtbar“.

Lösung: Die KI-gestützte Reverse Assist Camera erkennt Personen und relevante Objekte und warnt situationsabhängig – optisch, akustisch oder über aktive Eingriffe je nach Konfiguration.

  • Intelligente Objekterkennung statt reiner Bildübertragung.
  • Weniger Kollisionen bei engen Rangiermanövern.
  • Hohe Akzeptanz durch präzise, kontextbezogene Alarme.

3.4 Linde Safety Guard

Problem: In Mischzonen aus Staplerverkehr und Fußgängern sind Abstände und Reaktionszeiten kritisch.

Lösung: Der Safety Guard nutzt präzise Lokalisierung und Zonenlogik, um Fahrzeug-Fahrzeug- und Fahrzeug-Fußgänger-Konflikte frühzeitig zu erkennen. Fahrer und Fußgänger werden zielgerichtet gewarnt, z. B. über Wearables oder Fahrzeugkomponenten.

  • Zonenbasierte Sicherheitslogik für definierte Bereiche.
  • Echtzeit-Warnungen direkt an die beteiligten Akteure.
  • Skalierbar vom Einzelbereich bis zum kompletten Lagerlayout.

Für einen breiteren Blick auf smarte Schutzkonzepte lohnt der Überblicksartikel „Sicherheit im Lager: smart & vernetzt“.

3.5 Smart Fork – Sensorgabelzinke

Problem: Fehlpositionierte Gabeln, verdeckte Lasten oder unzureichende Sicht in hohen Regalebenen führen zu Beschädigungen und Gefahrensituationen.

Lösung: Die Smart Fork liefert präzise Rückmeldungen zur Lastaufnahme und Gabelposition. Fahrer erhalten direkte Unterstützung beim Einfahren in Paletten, bei der Lastkontrolle und beim Arbeiten in der Höhe.

  • Guided Handling: zielgenaue Positionierung der Gabeln.
  • Weniger Last- und Regalschäden.
  • Sicheres Arbeiten auch bei eingeschränkter Sicht.

Für alle, die häufig in Hochregalen arbeiten, haben wir zusätzliche Empfehlungen und Checklisten im Beitrag „Hochregal-Sicherheit: Tipps & Produkte“ zusammengestellt.

4. Synergien: Integrierte Sicherheitsarchitektur

Die größte Wirkung entsteht, wenn die Systeme ineinandergreifen und Szenariolücken schließen:

  1. Annäherung & Sichtbarkeit: Die GSA warnt an Kreuzungen, während der Safety Guard Personen und Fahrzeuge lokalisiert und zonenbasiert warnt. Ergebnis: Transparenz für alle Beteiligten – auch ohne Sichtkontakt.
  2. Fahrdynamik: In Kurven senkt der Linde Curve Assist das Tempo automatisch – Stabilität bleibt erhalten, selbst bei Lastwechseln.
  3. Manöver & Rangieren: Beim Rückwärtsfahren erkennt die KI-Kamera personenrelevante Situationen und warnt situationsabhängig – ideal in dicht belegten Gängen.
  4. Lastaufnahme & Höhe: Die Smart Fork begleitet die präzise Lastaufnahme und reduziert Fehlbedienungen, die zu Gefahrensituationen führen können.

Praxisbeispiel: Ein Kommissionier-Stapler nähert sich einer Kreuzung mit eingeschränkter Sicht. Die GSA signalisiert die Anfahrt – Fußgänger bleiben stehen. Der Stapler biegt ein; Curve Assist regelt die Geschwindigkeit. Unerwartet bewegt sich ein Mitarbeiter in die Zone: Safety Guard warnt Fahrer und Fußgänger gleichzeitig. Beim Einlagern in 6 m Höhe sorgt die Smart Fork für exakte Gabelposition; auf engem Raum zeigt die KI-Kamera beim Rangieren relevante Objekte. Ergebnis: Mehrere Systeme schichten Sicherheitsnetze übereinander – Unfälle werden verhindert, der Materialfluss bleibt stabil.

5. Fazit & Next Steps

Proaktive Sicherheit ist heute kein Luxus, sondern betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen, die Assistenzsysteme zielgerichtet einsetzen, profitieren doppelt: weniger Ausfallzeiten und Schäden, höhere Produktivität – und eine stärkere Sicherheitskultur im Team.

So gehen Sie vor:

  1. Hotspots identifizieren: Starten Sie mit einer Begehung Ihrer neuralgischen Punkte – Kreuzungen, Kurven, Rangier­zonen, Hochregalbereiche.
  2. Quick Wins umsetzen: Setzen Sie schnell sichtbare Maßnahmen wie die GSA an Engstellen.
  3. Fahrdynamik sichern: Stabilisieren Sie Kurvensituationen mit dem Linde Curve Assist
  4. Mischverkehr schützen: Integrieren Sie zonenbasierte Warnlogik mit dem Linde Safety Guard.
  5. Manöver absichern: Minimieren Sie Blindbereiche beim Rückwärtsfahren mit der KI-gestützten Reverse Assist Camera.
  6. Handling perfektionieren: Vermeiden Sie Schäden und Unsicherheiten an der Last mit der Smart Fork – Sensorgabelzinke.

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